In der 27. SSW sind es noch etwa drei Monate bis zur Geburt. Die Entwicklung des Babys schreitet voran und mittlerweile übt es sogar das Atmen. „Schwere Beine“ sind in diesem relativ fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft keine Seltenheit, denn der mütterliche Körper sammelt Wasser im Gewebe an.
Das Baby in der 27. SSW
Die Proportionen des Babys verändern sich um die 27. SSW weiter. Zwar ist der Kopf im Verhältnis zum restlichen Körper immer noch recht groß, das bleibt aber bis nach der Geburt bis etwa zum zweiten Lebensjahr des Kindes so. Um den immer kräftiger werdenden Körper zu halten, wächst und stabilisiert sich auch die Wirbelsäule. Die Nasenflügel öffnen sich und das Baby beginnt, durch die Nase ein- und auszuatmen. Dabei handelt es sich allerdings nur um Trainingseinheiten, denn mit Sauerstoff wird das Baby im Mutterleib über die Plazenta versorgt. Aktuell trainiert es Atembewegungen im Fruchtwasser. Erst nach der Geburt atmet es selbstständig.
Das Baby hat ordentlich an Gewicht zugelegt. Mittlerweile wiegt es etwa 900 Gramm und ist um die 36 Zentimeter groß. Auch sein Gehirn wächst und die Struktur des Gehirns verändert sich. Bislang war sie glatt, nun entwickeln sich die Hirnfurchen, die dem Gehirn sein charakteristisches Aussehen verleihen. Die Sinneswahrnehmungen des Babys werden stärker und es reagiert vermehrt auf Geräusche, nimmt aber auch schon visuell seine Umgebung wahr.
Wie soll das Baby heißen?
Manche Paare führen über die Schwangerschaft hindurch schon Vornamenslisten, während andere eher spontan entscheiden. Bei der Suche nach dem richtigen Vornamen für das Kind helfen zahlreiche Websites im Internet. Auch Bücher mit Vornamen und der Erklärung ihrer Bedeutungen sind erhältlich. Die Auswahl ist damit riesengroß.
Doch was gibt es eigentlich bei der Vornamenssuche zu beachten? Das Kind trägt seinen Namen sein ganzes Leben, er sollte daher mit Bedacht ausgewählt sein. Ist das Geschlecht des Kindes am Namen nicht eindeutig erkennbar, gibt es in Deutschland zum anderen die sogenannte Zweitnamen-Regelung. Es muss dann ein zweiter Vorname hinzugefügt werden, an dem man das Geschlecht eindeutig erkennen kann. In der 27. SSW ist noch etwas hin bis zur Geburt, also auch noch genügend Zeit, um in Ruhe die infrage kommenden Vornamen auszuwählen.

Die Schwangere in der 27. SSW
Wenn sich die Beine jetzt in der 27. SSW öfter mal schwer anfühlen, vor allem beim Sitzen oder Stehen, kann das an Wassereinlagerungen im Gewebe liegen. Wie viel Wasser das Gewebe einlagert und wo es sich bevorzugt ansammelt, ist von Frau zu Frau verschieden. Meist betroffen sind jedoch die Beine, oft die Hände oder auch das Gesicht.
Die betroffenen Stellen fühlen sich schwer an und/oder schwellen an. Besonders im Sommer bei hohen Temperaturen sind angeschwollene Beine und Füße keine Seltenheit. Dagegen hilft häufiges Hochlegen der Beine, am besten mehrmals täglich etwa 20 Minuten. Auch Kompressionsstrümpfe können Linderung verschaffen. Morgens sind die Wassereinlagerungen häufig ganz verschwunden oder wesentlich besser geworden, wobei sie sich im Laufe des Tages wieder verstärken.
Unruhiger Schlaf
Manche Frauen schlafen etwas unruhiger, je weiter die Schwangerschaft fortgeschritten ist. Dafür sind verschiedene harmlose Ursachen verantwortlich. Da der Babybauch schon relativ groß ist, wird es schwieriger, eine geeignete und bequeme Schlafposition zu finden. Häufig wird die linke Seitenlage als beste Position für das Schlafen mit Babybauch genannt. Ein Seitenschläfer- oder Stillkissen empfinden viele Schwangere als angenehm, weil es den Babybauch abstützt. Die Lage auf der linken Seite wird auch bei Sodbrennen empfohlen, weil sie den Rückfluss der Magensäure in den Magen bei Sodbrennen unterstützt.
Häufiger nächtlicher Harndrang kann ebenfalls der Grund sein, warum der Schlaf etwas unruhiger ist. Durch die wachsende Gebärmutter hat die Blase weniger Platz zur Verfügung, gleichzeitig produzieren die Nieren aber mehr Urin. Nächtliche Wadenkrämpfe können die Nachtruhe stören. Beide Phänomene können auf einen Mangel an Magnesium oder Eisen hinweisen. Das sollte am besten mit der Frauenärztin besprochen werden.
Das Baby wird nachts oft auch etwas aktiver als tagsüber, weil es dann durch das entspannte Liegen der Mutter mehr Raum zur Verfügung hat. Das kann ebenfalls ein Grund sein, nachts öfter aufzuwachen.
Medikamente zum Einschlafen sind in der Schwangerschaft tabu. Wenn Du unter Schlafstörungen leidest, dann probiere doch mal einige klassische Einschlaf-Rituale aus:
- Ein warmes Vollbad am Abend, vielleicht sogar mit Lavendelduft, entspannt und bereitet Dich auf die Nachtruhe vor.
- Lüfte vor dem Zubettgehen noch einmal das Schlafzimmer und schlafe nicht zu warm. Im Frühling oder Sommer schläfst Du, wenn Du möchtest, bei gekipptem Fenster.
- Wenn Du am frühen Abend Zeit hast, mach einen Spaziergang an der frischen Luft.
- Die klassische heiße Milch mit Honig macht tatsächlich schläfrig. Es gibt auch spezielle Einschlaf-Tees in der Drogerie oder Apotheke zu kaufen. Achte auf jeden Fall darauf, dass diese auch für Schwangere geeignet sind.
- Wenn Du nachts häufig auf die Toilette musst, trinke tagsüber ausreichend und reduziere die Flüssigkeitsaufnahme am Abend etwas.
Wellness in der Schwangerschaft
Zeit für sich – gerade in der Schwangerschaft tut das gut. Gegen klassische Wellnessanwendungen wie Sauna oder Massage spricht bei einer unauffälligen Schwangerschaft und einer gesunden Mutter nichts, wenn einige kleine Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden. So sollte jeder Saunagang maximal zehn Minuten dauern und es dürfen maximal zwei Saunagänge pro Besuch sein. Auf ätherische Öle besser verzichten. Bei Kreislaufschwierigkeiten die Sauna verlassen und eine Weile ruhen. Viel trinken nicht vergessen. Auch warme Bäder wirken entspannend. Saunagänge und heiße Vollbäder während der ersten zwölf Schwangerschaftswochen erhöhen das Risiko für einen sogenannten offenen Rücken beim Baby (Spina bifida), daher sollten sie im ersten Schwangerschaftsdrittel besser gar nicht genossen werden. Am besten ist es, wenn Du vorher mit Deiner Frauenärztin darüber sprichst.
Auch Massagen tun gut, entspannen und können Verspannungen lösen. Manche Hebammen bieten Massagen speziell für Schwangere an. Die Seitenlage ist für Massagen in der Schwangerschaft ideal. Im unteren Bereich der Lendenwirbelsäule wird nur sehr vorsichtig massiert, da eine Massage an dieser Stelle vorzeitige Wehen auslösen kann.
Nichtrauchen empfiehlt sich auch für Partner
Für rauchende Partner ist die Schwangerschaft eine gute Gelegenheit, mit dem Rauchen aufzuhören. Dass Rauchen in der Schwangerschaft dem ungeborenen Kind schadet, ist allgemein bekannt. Aber auch das Passivrauchen, zum Beispiel durch einen rauchenden Partner, wirkt sich ungünstig aus. Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft Zigarettenrauch ausgesetzt waren, sind häufig kleiner und neigen eher zu Allergien.
Mittlerweile weiß man, dass der sich an der Kleidung befindliche Zigarettenrauch und das Nikotin Babys und Kindern schaden können. Selbst wenn der Partner oder die Partnerin also zum Rauchen nach draußen gehen, kommt das Kind später mit den giftigen Substanzen in Kontakt. Es lohnt sich daher, das Rauchen schon frühzeitig aufzugeben. Die 27. SSW ist doch ein guter Zeitpunkt dafür.
Wollt Ihr erfahren, in welcher Schwangerschaftswoche Ihr gerade seid? Dann testet gerne unseren Schwangerschaftsrechner und findet es heraus.
Quellen:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA): www.familienplanung.de
Höfer, S./Scholz, Dr. med. A.: Meine Schwangerschaft. Gräfe und Unzer, München 2014
Huch, Prof. Dr. med. R./Ochsenbein, Prof. Dr. med. N.: Ich bin schwanger. TRIAS, Stuttgart 2015
Stiefel, A./Geist, C./Harder, U.: Hebammenkunde. Hippokrates, Stuttgart 2013
Karin
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