BABY & SCHWANGERSCHAFT

32. SSW (32. Schwangerschaftswoche)

Das Baby kann in der 32. SSW über alle seine fünf Sinne verfügen. Es hat weiter seine Beweglichkeit trainiert und kann sogar schon seinen Kopf drehen. Pro Woche nimmt es durchschnittlich 200 Gramm zu. Für die Mutter stehen in den kommenden Wochen verschiedene Formalitäten wie der Antrag auf das Mutterschaftsgeld auf dem Programm. Ab der 32. Schwangerschaftswoche finden die regulären Vorsorge-Untersuchungen im zweiwöchigen Turnus statt.

Das Baby in der 32. SSW

 

Ab der 32. SSW nutzt das Baby alle seine Sinne: Es kann hören, sehen, riechen, schmecken und fühlen. Zwar sieht es noch nicht ganz scharf, es erkennt aber Farben und Formen und reagiert auf Helligkeit und Dunkelheit. Wird es ihm zu hell, kann es seinen Kopf wegdrehen. Die vorübergehende Augenfarbe des Babys entsteht. Mit dieser Augenfarbe wird es auch zur Welt kommen. Zwar kommen die meisten hellhäutigen Babys mit blauen Augen zur Welt, die tatsächliche Augenfarbe entwickelt sich aber erst etwa ab dem vierten Lebensmonat. Bei den meisten Babys, die mit dunklen Augen zur Welt kommen, bleibt die Augenfarbe auch dunkel.

Das Baby gedeiht weiter im Bauch, gut geschützt von Fruchtwasser und Fruchtblase und umgeben von den ihm mittlerweile vertrauten Stimmen und Geräuschen des Alltags der Mutter. Zwar schläft es gerade viel – zehn bis 15 Stunden täglich sind völlig normal -, es lässt sich aber auch durch Berührungen und leichtes Schaukeln des Babybauchs wecken. Streicht man mit den Händen sanft über den Bauch, kann es sein, dass das Baby den Bewegungen „folgt“. Während das Baby schläft, hat es übrigens auch schon Traumphasen. Vielleicht hat es sich schon gedreht und seine Geburtsposition eingenommen.

Das Baby ist zum Ende der 32. Schwangerschaftswoche insgesamt etwa 42 Zentimeter groß und wiegt 1.800 Gramm, hat also im Vergleich zur Vorwoche noch einmal 200 bis 300 Gramm zugelegt.

Die Schwangere in der 32. SSW

Durch den großen Babybauch können auch in der 32. SSW Probleme beim Schlafen auftreten. Die geeignete und erholsame Liegeposition zu finden, ist oft nicht mehr so einfach. Viele Frauen schlafen jetzt auf der Seite. Ein Seitenschläferkissen kann entlastend wirken und stützt den Babybauch. Wenn Du Dir jetzt schon ein Stillkissen für die Zeit nach der Geburt zulegen möchtest, kannst Du es auch als Unterstützung fürs Schlafen verwenden.

Die regulären Vorsorge-Untersuchungen bei der Frauenärztin und/oder Hebamme finden ab der 32. Schwangerschaftswoche alle 14 Tage statt. Dabei werden ab jetzt zusätzlich die Herztöne des Kindes überwacht und die Wehentätigkeit der Mutter geprüft.

In der Fruchtblase befindet sich nun durchschnittlich ein Liter Fruchtwasser. Das Fruchtwasser erleichtert es dem Baby, sich in die endgültige Geburtsposition zu bringen. In den letzten Wochen vor dem Geburtstermin nimmt die Menge des Fruchtwassers ein wenig ab. Durchschnittlich 800 Milliliter Fruchtwasser sind zum Zeitpunkt der Geburt noch in der Fruchtblase, wobei diese Menge stark schwankt. Nach Überschreiten des Geburtstermins nimmt die Fruchtwassermenge weiter ab.

Der Körper beginnt nun so langsam mit den Vorbereitungen auf die Geburt. Verschiedene Hormone sorgen für eine Lockerung der Muskeln und Bänder und des Bindegewebes im Beckenbereich. Gleichzeitig trägt der Beckenboden das Gewicht des stetig wachsenden Babys. Die durch die Gebärmutter verdrängte Harnblase hat immer weniger Platz. Gleichzeitig müssen die Nieren mehr verstoffwechseln und produzieren daher mehr Urin. Zum dadurch ausgelösten häufigen Harndrang kommt nun der locker werdende Beckenboden dazu. Manchmal passiert es daher, dass beim Husten, Lachen oder Bücken ungewollt ein paar Tropfen Urin abgehen. Es empfiehlt sich daher, in solchen Situationen den Beckenboden bewusst kurz anzuspannen, um das ungewollte Abgehen von Urin zu vermeiden und Slipeinlagen zu tragen. Auch das bewusste Überkreuzen der Beine kann einen ungewollten Urinabgang verhindern. Nach der Geburt gibt sich das meist wieder. Unterstützend und effektiv ist dabei vor allem das Beckenboden-Training im Rahmen der Rückbildung.

Durch das zunehmende Gewicht des Babys und die lockeren Muskeln in Becken und Bauch wird der Rücken mehr belastet als sonst und es kann zu Rückenschmerzen kommen.

Beckenboden-Training vor der Geburt

In den Geburtsvorbereitungskursen wird dem Beckenboden in der Regel viel Aufmerksamkeit geschenkt und auch Übungen zur Stärkung des Beckenbodens werden vermittelt. Ein trainierter Beckenboden ist elastischer, erleichtert das Durchtreten des kindlichen Kopfes bei der Geburt und kann helfen, Dammschnitten vorzubeugen. Wenn Du Deinen Beckenboden während der Pressphasen bewusst entspannen kannst, hilfst Du Deinem Baby bei der Geburt. Wenn Du Dich bis jetzt noch nicht mit Deinem Beckenboden beschäftigt hast, kannst Du auch noch in der 32. SSW damit anfangen. Mit ein paar kleinen Übungseinheiten täglich trainierst Du ihn:

Unauffällige Übungen für den Alltag: Halte auf der Toilette für einige Sekunden den Urinstrahl bewusst ein und lass dann wieder locker. Spanne im Stehen oder Sitzen Deinen Beckenboden für einige Sekunden so an, als müsstest Du Urin einhalten. Lasse dann einfach wieder locker und wiederhole die Übung einige Male.

In die Hocke gehen: Stell Dich mit dem Rücken und schulterweit aufgestellten Füßen an eine Wand. Nun lass Dich langsam in die Hocke sinken und lass wenn möglich Deine Füße ganz auf dem Boden stehen. Verweile einige Sekunden in dieser Stellung, während Dein Beckenboden und dein Rücken gedehnt werden.

Die Mutterschaftszeit vorbereiten und Antrag auf Mutterschaftsgeld stellen

Arbeitende Schwangere haben einen gesetzlichen Anspruch auf Mutterschaftszeit. Sie beginnt sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin (also in der 34. SSW) und endet acht Wochen nach der Entbindung. Bei Früh- oder Mehrlingsgeburten verlängert sich die Zeit auf bis zwölf Wochen nach der Geburt. In diesem Zeitraum dürfen angestellte Frauen nicht beschäftigt werden. Jetzt in der 32. SSW sind es noch zwei Wochen bis dahin, es ist Zeit, Projekte abzuschließen und abzugeben, sich von den Kollegen zu verabschieden.

Während der Mutterschaftszeit haben Frauen Anspruch auf das Mutterschaftsgeld der gesetzlichen Krankenkassen, wenn sie folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • sie sind abhängig beschäftigt oder zumindest abhängig beschäftigt gewesen, sollte der Arbeitsvertrag während der Schwangerschaft zulässig gekündigt worden oder ausgelaufen sein, oder
  • sie sind freiwillig gesetzlich versichert und haben einen Anspruch auf Krankentagegeld.

Die Höhe des Mutterschaftsgelds ist abhängig vom Durchschnittsverdienst der letzten drei Monate vor Beginn des Mutterschutzes. Dabei zahlt die gesetzliche Krankenkasse einen Tagesbetrag von maximal 13 Euro (je nach vorherigem Durchschnittsgehalt) und der Arbeitgeber gleicht den Differenzbetrag aus.

Schwangere, die privat oder über die gesetzliche Familienversicherung versichert sind, erhalten Mutterschaftsgeld in Höhe von insgesamt maximal 210 Euro. Der Antrag muss beim Bundesversicherungsamt gestellt werden.

Im Idealfall wird das Mutterschaftsgeld schon vor dem Beginn des Mutterschutzes beantragt, damit eine finanzielle Lücke verhindert wird. Anträge können zum Beispiel online gestellt werden über die Website www.mutterschaftsgeld.de. Unter anderem muss dem Antrag eine Bescheinigung über den voraussichtlichen Geburtstermin beiliegen. Sie wird von der betreuenden Frauenärztin oder Hebamme ausgestellt.

Wollt Ihr erfahren, in welcher Schwangerschaftswoche Ihr gerade seid? Dann testet gerne unseren Schwangerschaftsrechner und findet es heraus.

Quellen:
Bundesministerium für Familien, Frauen, Senioren und Jugend: www.familien-wegweiser.de
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.familienplanung.de
Stiefel, A./Geist, C./Harder, U.: Hebammenkunde. Hippokrates, Stuttgart 2013
Coad, J./Dunstall, M.: Anatomie und Physiologie für die Geburtshilfe. Elsevier, München 2007
Höfer, S./Szász, N.: Hebammen Gesundheitswissen. Gräfe und Unzer, München 2012
Huch, Prof. Dr. med. R./Ochsenbein, Prof. Dr. med. N.: Ich bin schwanger. TRIAS, Stuttgart 2015

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Karin

Schon als Kind wollte Karin den Dingen auf den Grund gehen und baute deshalb mit Vorliebe ihr Spielzeug auseinander. Während Papa zur Reparatur antrat, beschäftigte sie sich schon freudestrahlend mit dem nächsten Objekt. Weil sie auch heute noch alles genau wissen möchte, schreibt sie über Medizinthemen und das, was im Körper während der Schwangerschaft passiert.

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