Die Gewichtszunahme steht bei der Entwicklung des Babys auch in der 34. SSW im Vordergrund. In seinem Gehirn bilden sich täglich viele neue Gehirnzellen und auch die Vernetzung der Nervenzellen im gesamten Körper geht weiter. Für viele berufstätige Schwangere beginnt in der 34. SSW der Mutterschutz.
Das Baby in der 34. SSW
Das Baby reagiert in der 34. SSW unbewusst auf Hell-Dunkel-Lichtreflexe, indem sich die Pupillen entsprechend vergrößern oder verkleinern. Im Gehirn und im Zentralen Nervensystem steht die Vernetzung weiter im Vordergrund. Bis zur Geburt werden sich insgesamt über 100 Milliarden Gehirnzellen entwickelt haben.
Die Organfunktionen des Babys sind mittlerweile nahezu vollständig. Käme es jetzt auf die Welt, wäre es zwar ein Frühchen, könnte aber mit großer Wahrscheinlichkeit schon selbstständig atmen. In den kommenden sechs Wochen steht die Gewichtszunahme des Babys im Vordergrund. Während es jetzt in der 34. SSW noch um die 2.100 Gramm wiegt, legt es in den sechs verbliebenen Schwangerschaftswochen bis zur Geburt noch durchschnittlich 200 Gramm pro Woche zu. Es ist gegen Ende der 34. Schwangerschaftswoche etwa 44 Zentimeter lang.
Das Fettgewebe des Babys ist sowohl als Nahrungsreserve für die ersten Lebenswochen gedacht als auch zur Wärmeregulation. Seine Körpertemperatur ist im Mutterleib etwa ein Grad höher als die der Mutter.
Weil das Baby mittlerweile recht groß ist, schwimmt es nicht mehr schwerelos im Fruchtwasser und berührt sogar manchmal die Wand der Gebärmutter. Es dreht sich jetzt eher nach links und rechts, streckt oder dehnt sich in die Länge. Für Purzelbäume und wildes Strampeln reicht der Platz schlicht nicht mehr. Von außen kann man seine Bewegungen schon recht gut erkennen. Sogar ein kleiner Fuß oder Arm können mit etwas Glück nun von außen betrachtet werden.
Wie groß das Baby bis zur Geburt wird, hängt zum einen vom Nahrungsangebot ab und zum anderen von der Statur der Mutter. Entscheidend ist dabei die Größe des kleinen Beckens, denn bei der Geburt muss das Baby auch dort hindurchpassen. In der Regel stimmen die Größenverhältnisse und selbst große Babys können auf natürlichem Wege auf die Welt kommen. Die Lücken im kindlichen Schädelknochen (Fontanellen) sind in der Lage, sich bei der Geburt übereinander zu schieben, sodass der Kopf durch das Becken kommt. Frauenärztinnen schauen sich bei der Ultraschall-Untersuchung auch die Relation von Baby und Becken an.
Die Schwangere in der 34. SSW
In der 34. SSW hat das Blutvolumen seinen Maximalwert erreicht. Etwa sechs bis sieben Liter Blut zirkulieren im Körper der Schwangeren. In den vergangenen 34 Schwangerschaftswochen ist das Blutvolumen von ursprünglich vier bis fünf Litern kontinuierlich gestiegen, um das Baby versorgen zu können. Auch die Menge des Fruchtwassers hat um die 34. Schwangerschaftswoche seinen Höchststand erreicht: Durchschnittlich 1 bis 1,2 Liter Fruchtwasser befinden sich jetzt in der Fruchtblase. Von nun an nimmt die Menge des Fruchtwassers bis zur Geburt ein wenig ab.
Durch den runden, relativ weit nach oben reichenden Babybauch kommt es jetzt vermehrt zu Kurzatmigkeit: Die Gebärmutter drückt auf das Zwerchfell und die Lungen können sich nicht mehr vollständig ausdehnen. Gleichzeitig sind Atemtiefe und Atemvolumen während der Schwangerschaft erhöht und es kann vermehrt zu Kurzatmigkeit kommen. Im fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft tritt sie häufig schon nach kurzer Anstrengung wie Treppensteigen auf. Das ist völlig normal. Ideal ist es jetzt, wenn das Aktivitätslevel ein wenig angepasst wird. Häufigere Ruhepausen und moderate Bewegung sind jetzt angesagt. Auch im Haushalt sollte nun das Tempo etwas gedrosselt werden. Tätigkeiten wie Fensterputzen sind in der 34. SSW nicht mehr empfehlenswert. Sie können anstrengend werden und aufgrund des Babybauchs ist der Gleichgewichtssinn manchmal etwas eingeschränkt. Entspannende Übungen, wie sie etwa im Geburtsvorbereitungskurs vermittelt werden, sind nun sinnvoller.
Manche Schwangere entdecken im letzten Schwangerschaftsdrittel eine dunkle, vertikal verlaufende Linie mittig von oben nach unten über den Bauch. Die Linea nigra ist eine hormonell bedingte Hautveränderung, die vor allem bei dunkelhaarigen Frauen auftritt. Sie ist harmlos und verschwindet nach der Geburt von ganz allein wieder.

Der Mutterschutz beginnt
Angestellt arbeitende Schwangere haben in Deutschland einen gesetzlichen Anspruch auf Mutterschutz von sechs Wochen vor dem voraussichtlichen Entbindungstermin bis acht Wochen nach der Geburt. In dieser Zeit erhalten sie Mutterschaftsgeld. Wer nicht arbeitet, sollte sich jetzt ebenfalls nicht mehr zu sehr anstrengen. In den letzten Schwangerschaftswochen geht manches nicht mehr so leicht von der Hand und Körper und Geist benötigen mehr Ruhepausen. Viele Frauen möchten vor der Geburt noch einige Erledigungen tätigen und auch etwas Zeit für sich genießen.
Babys Schlafumgebung vorbereiten
Die meisten Babys schlafen in den ersten Lebensmonaten bei ihren Eltern im Schlafzimmer, entweder mit im Familienbett oder in einem eigenen Bettchen. Ein voll eingerichtetes Kinderzimmer ist daher erst einmal gar nicht notwendig. Beistellbettchen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, denn sie ermöglichen dem Baby, ganz nah bei den Eltern zu sein, aber doch im eigenen Bett zu schlafen. Wenn das Baby ein eigenes Bett bekommen soll, eignen sich die letzten Wochen vor der Geburt, in Ruhe eines auszusuchen und anzuschaffen. Gitterbetten sind ideal, weil sie die Luftzirkulation nicht behindern. Wiegen sind praktisch, denn in ihnen beruhigen sich Babys durch das sanfte Schaukeln häufig eher. Für tagsüber eignen sich auch Hängematten speziell für Babys. Vor allem bei gebraucht gekauften Betten sollte genau geprüft werden, dass keine spitzen Kanten, Ecken oder Schrauben hervorstehen, an denen sich das Baby anstoßen könnte.
Der Standort des Bettchens sollte so gewählt werden, dass das Baby keiner direkten Sonneneinstrahlung oder Zugluft ausgesetzt ist. Es empfiehlt sich, auch Heizungsnähe zu vermeiden.
Wenn beim Babybett keine Matratze dabei ist oder wenn ein gebrauchtes Bett verwendet wird, ist es ratsam, die Matratze neu zu kaufen. Eine gute Babymatratze ist maximal zehn Zentimeter dick und eher hart, damit das Baby nicht zu sehr einsinkt.
An Schlafausstattung benötigt das Baby lediglich einen Schlafsack. Decken, Kissen und Plüschtiere sind nicht gut geeignet für Babys Schlafumgebung, da die Luftzirkulation behindern können und häufig eine viel zu warme Temperatur erzeugen. Im Schlafsack liegt das Baby ausreichend gewärmt und geschützt und es besteht nicht die Gefahr, dass es versehentlich unter eine Decke rutscht.
Die ideale Schlafbekleidung ist ein Schlafanzug über der Windel. Babys mögen es beim Schlafen meist gar nicht so warm. Auf eine Kopfbedeckung sollte daher nachts verzichtet werden. Babys regulieren ihre Körpertemperatur über den Kopf und heutzutage sind die Innenräume in der Regel warm genug.
Wollt Ihr erfahren, in welcher Schwangerschaftswoche Ihr gerade seid? Dann testet gerne unseren Schwangerschaftsrechner und findet es heraus.
Quellen:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.kindergesundheit.info
Höfer, S./Scholz, Dr. med. A.: Meine Schwangerschaft. Gräfe und Unzer, München 2014
Höfer, S./Szász, N.: Hebammen Gesundheitswissen. Gräfe und Unzer, München 2012
Huch, Prof. Dr. med. R./Ochsenbein, Prof. Dr. med. N.: Ich bin schwanger. TRIAS, Stuttgart 2015
Karin
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