Das Baby befindet sich in der 36. SSW wahrscheinlich schon in seiner Geburtsposition. Nun können auch schon die ersten Senkwehen auftreten. Durch die Senkwehen rutscht das Baby etwas tiefer ins Becken. Zur Vorbereitung auf die Geburt empfehlen viele Hebammen die Dammmassage. Einige Wochen vor dem errechneten Geburtstermin sollten Schwangere damit beginnen, wenn sie ihr Dammgewebe elastischer machen möchten.
Das Baby in der 36. SSW
Eventuell hat sich das Baby schon in seine Geburtsposition begeben. Meist liegt es dann mit dem Kopf nach unten in der Schädellage. 95 Prozent aller Babys werden so geboren. Liegt das Baby mit den Füßen nach unten in der Steiß- oder Beckenendlage, kann es eventuell von der Hebamme oder Frauenärztin noch von außen gedreht werden. Für manche Schwangere fühlt es sich so an, als trete ihr Baby in Richtung Blase, andere fühlen etwas Hartes und Rundes unter dem Rippenbogen. Das können Anzeichen für eine Steiß- oder Beckenendlage sein. Allerdings kann sich auch der Po des Babys so anfühlen. Während der nun im Zwei-Wochen-Rhythmus stattfindenden Vorsorge-Untersuchungen kontrollieren Frauenärztin oder Hebamme die Lage des Kindes regelmäßig.
Die Schwangere in der 36. SSW
Durchschnittlich gegen Ende der 36. SSW treten die ersten Senkwehen auf. Sie sorgen dafür, dass das Baby tiefer ins mütterliche Becken rutscht und unterstützen es dabei, seine Geburtsposition einzunehmen. Wie sich die Senkwehen anfühlen, ist von Frau zu Frau verschieden. Manche bemerken lediglich ein Anspannen des Bauches, andere empfinden die Senkwehen als unangenehm. Auch die Häufigkeit der Senkwehen ist unterschiedlich. Sie können in regelmäßigen Abständen mehrmals am Tag auftreten und dann wieder einige Tage gar nicht. Der mütterliche Kreislauf und die Plazenta arbeiten jetzt in der 36. SSW auf Hochtouren: Etwa ein Liter Blut zirkuliert pro Minute in der Plazenta.
Hämorrhoiden und Krampfadern kommen in der Schwangerschaft häufig vor. Verantwortlich dafür sind unter anderem die Gefäße, die das Blut jetzt langsamer zum Herzen zurück transportieren. Gleichzeitig sind die Blutgefäße aufgrund des größeren Blutvolumens ohnehin geweitet. Im fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft wie etwa in der 36. SSW, wenn das Baby weiter nach unten ins Becken rutscht, kann es stärker auf die Gefäße um den Schließmuskel drücken. Durch das in ihnen gestaute Blut schwellen diese Gefäße noch mehr an und es können sich Hämorrhoiden entwickeln. In der Regel gehen die Hämorrhoiden nach der Geburt von allein wieder zurück. Verursachen sie Beschwerden wie Jucken oder Brennen, kannst Du folgende Tipps zur Selbsthilfe ausprobieren:
- Lege einen kalten Wasserbeutel oder ein mit Wasser gefülltes Kondom für einige Minuten auf die Hämorrhoiden. Am besten nicht länger als zehn Minuten, damit Du Dich nicht verkühlst.
- Verwende Hämorrhoiden-Mittel mit Hamamelis. Hamamelis (Zaubernuss) wird von vielen Hebammen gegen Hämorrhoiden empfohlen. Du erhältst Salben oder Zäpfchen mit Hamamelis in der Apotheke.
- Presse nicht beim Stuhlgang. Durch starkes Pressen können sich die Hämorrhoiden verschlimmern und zusätzlich herausgedrückt werden.
- Bewege Dich regelmäßig. Ein kleiner Spaziergang am Tag reicht schon, um den Darm etwas in Bewegung zu bringen. Frauen, die sich in der Schwangerschaft regelmäßig bewegen und/oder Sport treiben, haben insgesamt seltener Hämorrhoiden.
Dammmassage macht den Damm elastischer: Am besten spätestens in der 36. SSW beginnen
Der Damm ist das Gewebe zwischen Scheide und After. Während der Geburt wird der Damm stark gedehnt und beansprucht. Manchmal kommt es zu einem Dammriss. Hebammen empfehlen daher, den Damm während der letzten Schwangerschaftswochen täglich zu massieren und zu dehnen, sodass er besser auf die Geburt vorbereitet ist. Durchblutung und Elastizität des Dammes werden durch die Massage gefördert. Für die Dammmassage eignet sich ein reines Pflanzenöl ohne Zusatzstoffe, zum Beispiel Mandelöl oder Weizenkeimöl. Manche Hebammen bieten auch selbst gemischte Öle an.
Bei der Dammmassage gehst Du wie folgt vor:
- Wasche Deine Hände gründlich mit Wasser und Seife. Achte darauf, dass Deine Fingernägel nicht zu lang sind und keine Risse haben.
- Suche Dir eine angenehme Position für die Massage. Du kannst ein Bein auf den Badewannenrand oder einen Hocker oder Stuhl stellen. Manche Schwangere massieren ihren Damm aber auch lieber im Sitzen mit angezogenen Beinen. Egal, in welcher Position Du die Dammmassage durchführst – mach es Dir bequem.
- Verteile etwas Öl auf Daumen, Zeige- und Mittelfinger.
- Führe nun den Daumen etwa zwei Zentimeter in die Vagina ein und lege Zeige- und Mittelfinger von außen an den Damm in Richtung Anus.
- Massiere nun kreisförmig den Damm und die Innenwand der Scheide in Richtung Anus.
- Dehne dabei den Scheidenbereich immer wieder vorsichtig in Richtung Anus – soweit, bis es ein klein wenig unangenehm wird.
Insgesamt massierst Du etwa fünf Minuten lang.
Die Dammmassage sollte nicht öfter als ein Mal am Tag durchgeführt werden. Wenn Du möchtest, kann auch Dein Partner die Massage übernehmen. Viele Frauen bemerken nach einigen Tagen regelmäßiger Dammmassage, dass ihr Gewebe im Dammbereich etwas lockerer und elastischer geworden ist – optimale Bedingungen für die Geburt.
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Quellen:
Coad, J./Dunstall, M.: Anatomie und Physiologie für die Geburtshilfe. Elsevier, München 2007
Höfer, S./Scholz, Dr. med. A.: Meine Schwangerschaft. Gräfe und Unzer, München 2014
Höfer, S./Szász, N.: Hebammen Gesundheitswissen. Gräfe und Unzer, München 2012
Stiefel, A./Geist, C./Harder, U.: Hebammenkunde. Hippokrates, Stuttgart 2013
Karin
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