Manche Babys haben sich in der 37. SSW bereits in ihre Geburtsposition begeben, andere benötigen noch etwas Zeit oder sogar Hilfe beim Drehen. Noch haben die Eltern etwas Luft, einige Formalitäten zu erledigen, damit die erste Zeit nach der Geburt etwas ruhiger angegangen werden kann. Unverheiratete Paare sollten sich bereits jetzt um eine Vaterschaftsanerkennung kümmern, damit der Vater gleich in die Geburtsurkunde eingetragen werden kann.
Das Baby in der 37. SSW
Ist das Baby mit Unterstützung der Senkwehen bereits tiefer gerutscht und hat seine Geburtsposition eingenommen, sitzt sein Kopf mittlerweile fest im Becken. Es kann sich dadurch etwas weniger bewegen. Manche Babys drehen sich erst ganz kurz vor der Geburt in ihre Geburtsposition, wobei etwa fünf Prozent aller Kinder nicht aus der Schädel-, sondern aus der Steiß- bzw. Beckenendlage geboren werden.
Käme es in der 37. SSW auf die Welt, würde das Baby zwar noch als Frühchen gelten, es bräuchte wohl aber keine besondere Unterstützung mehr. Es ist aktuell durchschnittlich 49 Zentimeter groß und 3.000 Gramm schwer. Während die Plazenta zu Beginn der Schwangerschaft noch größer als das Baby war, macht sie nun nur noch ein Sechstel im Vergleich zum Baby aus. Das Baby ist insgesamt noch etwas fülliger geworden und sein Fettanteil beträgt nun 15 bis 16 Prozent. Am Tag bilden sich durchschnittlich 14 Gramm Fettgewebe.
In den letzten Wochen vor der Geburt werden bei den zweiwöchigen Vorsorge-Untersuchungen zusätzlich zu den normalen Untersuchungen häufig noch die kindlichen Herztöne gemessen, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist. Auch die Wehentätigkeit wird überprüft. Bei der Kardiotokographie (CTG) werden Herztöne und Wehen mittels auf dem nackten Bauch befestigter Elektroden übertragen. Dabei liegt oder sitzt die Schwangere bequem. Ein CTG dauert etwa 30 Minuten. Es kommt auch zum Einsatz, wenn der Verdacht auf vorzeitige Wehen besteht oder bei Terminüberschreitung, also nach der 40. SSW. Weitere Gründe, eine CTG anzufertigen, sind:
- drohende Frühgeburt ab der 25. SSW
- kindliche Herztöne sind zu schnell oder zu langsam
- Verdacht auf Plazentainsuffizienz
- Blutungen
Bei der Geburt werden die Herztöne des Kindes und die Wehen ebenfalls mit der CTG überprüft.

Geburtsposition des Babys
In der 37. SSW haben sich die meisten Babys schon in ihre Geburtsposition begeben. Die allermeisten Babys werden mit dem Kopf zuerst aus der sogenannten Schädellage geboren. Etwa fünf von hundert Babys werden aus der Steiß- oder Beckenendlage, also mit den Füßen oder dem Po zuerst, geboren. Sie drehen sich vor der Geburt nicht mehr. Über die Gründe gibt es verschiedene Theorien. Diskutiert werden mangelnder Platz und die dadurch eingeschränkte Bewegungsfreiheit des Babys, Besonderheiten in der Form der Gebärmutter, des Beckens oder des kindlichen Körpers sowie eine Schonhaltung des Kindes. Da die Steiß- oder Beckenendlage mit einer höheren Wahrscheinlichkeit von Geburtskomplikationen einhergeht, wird die Frauenärztin oder Hebamme versuchen, das Kind von außen zu drehen. Diese äußere Wendung ist etwa in der Hälfte aller Fälle erfolgreich. Sie wird im Krankenhaus durchgeführt.
Dein Baby hat sich nicht gedreht? Das kannst Du selbst tun, um es dabei zu unterstützen. Sprich aber vorher immer mit Deiner Hebamme oder Frauenärztin, um sicherzugehen, dass keine gesundheitlichen Aspekte gegen die Übungen sprechen.
- Suche Dir bewusst Momente der Entspannung. Wenn Du Dich entspannt fühlst, kann sich das auch auf die Gebärmutter auswirken. Manchmal ergibt sich dadurch etwas mehr Bewegungsfreiheit für das Baby.
- Lagere Dein Becken hoch: Dafür gehst Du täglich für fünf bis 20 Minuten in den Vierfüßlerstand und bettest Deinen Kopf nach unten auf ein Kissen. Dein Oberkörper ist dabei niedriger als Dein Becken und Dein Bauch hängt frei. Das Baby kann sich im hängenden Bauch etwas freier bewegen, außerdem rutscht sein Steiß nun etwas aus dem Beckenbereich heraus. Es wird dadurch angeregt, sich zu drehen.
- Manche Hebammen bieten Akupunktur, Moxibustion oder Reflexzonen-Massagen an, die entspannend wirken und das Kind dazu animieren sollen, sich zu drehen.
- Du kannst versuchen, das Baby durch Reize (Licht oder Klänge/Musik) zu einer Drehung zu bewegen.
Die Schwangere in der 37. SSW
Weil das Baby mittlerweile tiefer ins Becken gerutscht ist, sitzt die gesamte Gebärmutter etwa um die 37. SSW wieder weiter unten. Dadurch haben die Organe im Oberbauch wieder mehr Platz. Das Atmen kann nun leichter fallen und auch Sodbrennen, Blähungen und Völlegefühl legen sich jetzt bei vielen Schwangeren. Dafür drückt die Gebärmutter nun noch stärker auf die Blase und der Harndrang wird häufiger.
Formalitäten am besten jetzt erledigen
Bevor das Warten auf die Geburt beginnt, können jetzt in der 37. SSW noch notwendige Formalitäten erledigt oder vorbereitet werden. Wenn der Antrag auf Mutterschaftsgeld bei der Krankenkasse noch nicht gestellt wurde, kann das nun nachgeholt werden. Der Antrag auf Elterngeld könnte nun ebenfalls vorbereitet werden. Er wird nach der Geburt eingereicht. Zwar ist es bis dahin noch etwas Zeit, rückwirkend wird das Elterngeld jedoch nur für maximal drei Monate ausgezahlt. Es lohnt sich also, mit dem Antrag nicht zu lange zu warten.
Paare, die nicht verheiratet sind, sollten sich nun um die Anerkennung der Vaterschaft kümmern. Sie ist wichtig, da nur bei verheirateten Paaren der Ehemann automatisch als Vater in die Geburtsurkunde eingetragen wird. Die Anerkennung der Vaterschaft kann vor oder nach der Geburt stattfinden. Stressfreier ist sie sicherlich schon vor der Geburt. Dafür sollten im Idealfall beide Elternteile auf dem Jugend- oder Standesamt erscheinen, ihre Personalausweise und eine Bescheinigung über den voraussichtlichen Geburtstermin des Kindes mitbringen (wird von der Frauenärztin oder Hebamme ausgestellt). Sie erklären nun, dass sie beide mit der Vaterschaftsanerkennung einverstanden sind und erhalten eine Urkunde, die bei der Geburtsanzeige des Kindes vorgelegt werden muss. Es wird dann der Vater in die Geburtsurkunde eingetragen.
Während der Zeit um die Geburt ist das neugeborene Baby automatisch über die Mutter krankenversichert. Es muss daher vor der Geburt diesbezüglich nichts unternommen werden. Nach Aushändigung der Geburtsurkunde ist es aber empfehlenswert, sich möglichst bald um eine Krankenversicherung für das Kind zu kümmern oder das Kind bei der eigenen (Familien-)Versicherung zu melden.
Der Partner sollte jetzt seinen Urlaub planen, um zum Zeitpunkt der Geburt und in den Tagen danach für Mutter und Kind da sein zu können. Die meisten Unternehmen haben nichts dagegen, wenn sich werdende Eltern ihren Urlaub kurzfristig nehmen, da die wenigsten Babys genau zum errechneten Entbindungstermin geboren werden.
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Quellen:
Coad, J./Dunstall, M.: Anatomie und Physiologie für die Geburtshilfe. Elsevier, München 2007
Höfer, S./Szász, N.: Hebammen Gesundheitswissen. Gräfe und Unzer, München 2012
Huch, Prof. Dr. med. R./Ochsenbein, Prof. Dr. med. N.: Ich bin schwanger. TRIAS, Stuttgart 2015
Stiefel, A./Geist, C./Harder, U.: Hebammenkunde. Hippokrates, Stuttgart 2013
Karin
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