BABY & SCHWANGERSCHAFT

39. SSW (39. Schwangerschaftswoche)

Schon in der 39. SSW ist alles bereit für die Geburt. Mit dem großen Babybauch sind größere Ausflüge für die Mutter nicht mehr drin. Die Tage vor der Geburt können dafür genutzt werden, letzte Erledigungen zu tätigen, Unterlagen zusammenzusuchen und die Kliniktasche zu packen.

Das Baby in der 39. SSW

Auch das Baby spürt die nahende Geburt. Durch die Übungswehen konnte es schon einen vagen ersten Eindruck davon gewinnen, was es während der Geburt erlebt. Gut möglich, dass das Baby schon jetzt in der 39. SSW geboren wird. Die wenigsten Babys (nur vier bis fünf Prozent) kommen am Stichtag, dem errechneten Geburtstermin, zur Welt. Die meisten werden etwas früher oder später geboren.

Im Darm des Baby sammelt sich weiter das Mekonium, auch „Kindspech“ genannt, an. Es wird in den ersten Tagen nach der Geburt als erster Stuhlgang des Babys ausgeschieden. Das Kindspech ist grünlich und sehr dünnflüssig.

Das Baby wächst noch ein wenig weiter. In der 39. Schwangerschaftswoche wiegt es durchschnittlich 3.200 Gramm und ist insgesamt 51 Zentimeter lang. Sein Körperfettanteil beträgt jetzt um die 16 Prozent. Alle seine Organe funktionieren und es ist nun mit 70 Reflexen ausgestattet, die es in seinen ersten Lebensmonaten benötigt. Auch seine Sinne sind schon etwas feiner. Wenn es auf die Welt kommt, kann das Baby bereits bis zu 35 Zentimeter weit scharf sehen.

Wie das Baby die Geburt erleben wird

Verschiedene Hormone sorgen dafür, dass das Baby gut auf die kommende Geburt und die ersten Umstellungsprozesse nach der Geburt vorbereitet ist.

Wenn alles komplikationslos verläuft, wird das Baby während der Geburt durch die Kontraktionen der Gebärmutter (Wehen) stetig weiter nach unten geschoben. In den Zeiträumen zwischen den Wehen bewegt sich das Baby, wodurch die Gebärmutter zu weiteren Kontraktionen angeregt wird. Weil der Platz für das Baby zunehmend enger wird, je weiter es nach unten kommt, dreht es sich entsprechend und passt seine Körperhaltung an. Dadurch unterstützt es seinen Weg nach draußen.

Sobald es geboren ist, wird es seinen ersten richtigen Atemzug tun. Zwar hat es das Atmen schon fleißig in den letzten Schwangerschaftswochen geübt, nun blähen sich aber die Lungen zum ersten Mal richtig auf und die Lungenbläschen sorgen für den Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid. Noch ist das Baby sehr aufgeregt und steht noch unter dem Stress der Geburt. Plötzlich ist es nicht mehr warm ummantelt von der Fruchtblase und schwimmt schwerelos im Fruchtwasser. Es wird sich beruhigen, sobald es im engen Körperkontakt mit der Mutter und dem Vater steht. Die sanften Stimmen der Eltern und der Hautkontakt mit der Mutter tun dem Baby nach der Geburt besonders gut.

Die Schwangere in der 39. SSW

In der 39. SSW ist für viele Schwangere schon die Zeit des Wartens aufs Baby. Reisen oder längere, anstrengende Ausflüge sind jetzt nicht mehr so günstig, da es jederzeit „losgehen“ könnte. Trotzdem ist es empfehlenswert, tagsüber durchaus aktiv zu sein, Freundinnen zu treffen oder Spaziergänge zu machen und sich abends schon frühzeitig zu entspannen. Oft haben schwangere Frauen gerade abends ein großes Ruhebedürfnis. Auch die innere Verbindung zum Baby wächst weiter. Schon in einigen Tagen ist das Baby da und die Eltern können es in ihren Armen halten.

Weil das Baby schon ziemlich tief im Becken liegt, haben manche Frauen ein Druckgefühl im Unterkörper und Laufen und/oder Sitzen ist ihnen unangenehm. Durch den wachsenden Druck nach unten bekommen manche Frauen jetzt Hämorrhoiden oder bestehende Hämorrhoiden vergrößern sich. Nach der Geburt verschwinden diese meist von allein wieder. Schwere Beine durch Wassereinlagerungen, Rücken- und Bänderschmerzen und häufiger Harndrang sind jetzt keine Seltenheit mehr.

Da die Menge des Fruchtwassers sich weiter reduziert, kann es sogar vorkommen, dass Du nun ein klein wenig an Gewicht verlierst. Trotzdem wächst das Baby weiter.

Seit Beginn der Schwangerschaft vor 39 Wochen hat der Babybauch ganz schön an Größe zugelegt und die Haut ist stark gedehnt. Das sanfte Eincremen mit (Bio-)Hautöl oder Lotion pflegt die Haut und hilft gegen Juckreiz. Auch das Baby freut sich über das sanfte Streichen über den Bauch.

„Zeichnen“ – wenn der Schleimpfropf abgeht

Einige Tage oder manchmal sogar nur Stunden vor der Geburt geht der Schleimpfropf ab, der bislang den Muttermund verschlossen hat. Das sogenannte „Zeichnen“ ist ein Zeichen dafür, dass die Geburt bald losgeht. Manche Frauen entdecken den Schleim in ihrem Slip. Er ist dem Ausfluss ähnlich, weißlich bis gelblich und manchmal auch rosa oder leicht bräunlich.

Der Schleimpfropf geht ab, weil sich der Muttermund als Vorbereitung auf die Geburt jetzt ein wenig öffnet. Es muss nichts weiter getan werden. Lediglich, wenn es zu starken Blutungen kommt, sollte die Frauenärztin umgehend aufgesucht werden, da es sich um eine (sehr selten vorkommende) Ablösung der Plazenta handeln könnte.

Kliniktasche packen

Sobald die Wehen losgehen, steht den werdenden Eltern wohl am allerwenigsten der Sinn nach dem Packen der Kliniktasche, daher sollte sie – in aller Ruhe – schon vorher gepackt sein. Am besten spätestens in der 39. SSW.

In die Kliniktasche gehört…

…alles Notwendige und Nützliche für die Geburt:

  • ein bis zwei längere T-Shirts oder kurze Nachthemden
  • Hausschuhe und warme Socken
  • Bademantel
  • Massageöl, eventuell Badezusatz
  • Kulturtasche mit den normalen Pflegemitteln
  • Kulturtasche des Begleiters
  • alles, was sonst noch unverzichtbar erscheint
  • eventuell etwas „Nervennahrung“ wie Müsliriegel oder Nüsse
Baby-Erstausstattung

…Kleidung und Wohlfühl-Zubehör für den Aufenthalt im Kranken- oder Geburtshaus

  • mindestens ein Still-BH (eine oder zwei Körbchen größer als bisher)
  • Stilleinlagen
  • mehrere Baumwollslips (mindestens bei 60 Grad Celsius waschbar, besser kochfest)
  • eine Packung Damenbinden, extra groß beziehungsweise saugstark
  • Waschlappen
  • bequeme Kleidung, auch für einen Spaziergang draußen
  • Nachthemden und/oder Schlafanzüge
  • Überziehjäckchen, am besten zum Knöpfen
  • Kleidung für den Heimweg
  • Schreibsachen, Zeitschriften und Bücher
  • Kopfhörer und Musikabspielgerät
  • Kleingeld für die Cafeteria im Krankenhaus

…erste Ausstattung für das Baby

  • Bodys oder Hemdchen/Höschen in Größe 56 bis 62 (je nach Witterung und Jahreszeit), eventuell auch in Größe 50
  • Strampler
  • Jäckchen
  • Mütze und Handschuhe für die kalte Jahreszeit
  • Spucktücher

Auf der Geburtsstation stehen Baby-Pflegemittel und Windeln bereit. Auch Kleidung für die Neugeborenen ist in der Regel vorhanden. Die kleine Erstausstattung ist für den Heimweg gedacht. Wenn das Baby mit dem Auto nach Hause gebracht wird, sollte vorher unbedingt an eine Babyschale für das Auto gedacht werden. Die Babyschale muss im Auto gegen die Fahrtrichtung ausgerichtet und angeschnallt oder mittels Isofix befestigt werden. Diese Art des Transports im Auto ist für Babys bis zum 15. Lebensmonat Pflicht in Deutschland. Wer zu Fuß oder in öffentlichen Verkehrsmitteln mit dem Baby nach Hause fährt, benötigt einen Kinderwagen oder eine Tragevorrichtung (Tragegestell oder Tragetuch). Manche Tragegestelle werden auch mit einem speziellen Einsatz für Neugeborene angeboten. Am besten lässt Du Dich beim Kauf beraten. Viele Hebammen kennen sich oft auch gut mit Tragen und Tragetechniken aus.

Benötigte Dokumente

Es sollten auch einige Dokumente mit ins Kranken- oder Geburtshaus genommen werden. Die Dokumente sind vor allem für die Geburtsanzeige des Babys gedacht. Die meisten Krankenhäuser übernehmen nämlich die Geburtsanzeige für die frisch gebackenen Eltern. Mitgenommen werden sollten:

  • Mutterpass
  • bei gesetzlich Versicherten Krankenversicherungskarte der Mutter
  • Personalausweis von Mutter und Vater
  • Heiratsurkunde oder Familienstammbuch
  • Geburtsurkunde der Mutter bei unverheirateten Paaren
  • Vaterschaftsanerkennung des Vaters bei unverheirateten Paaren

Wenn das Krankenhaus die Geburtsanzeige übernimmt, muss diese lediglich von den Eltern unterschrieben werden. Die Geburtsurkunde wird dann nach Hause geschickt oder kann bei persönlicher Geburtsanzeige direkt vom Standesamt mitgenommen werden.

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Quellen:
Höfer, S./Scholz, Dr. med. A.: Meine Schwangerschaft. Gräfe und Unzer, München 2014
Höfer, S./Szász, N.: Hebammen Gesundheitswissen. Gräfe und Unzer, München 2012
Huch, Prof. Dr. med. R./Ochsenbein, Prof. Dr. med. N.: Ich bin schwanger. TRIAS, Stuttgart 2015
Plagge, S. R.: Mami to go. Gräfe und Unzer, München 2013

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Karin

Schon als Kind wollte Karin den Dingen auf den Grund gehen und baute deshalb mit Vorliebe ihr Spielzeug auseinander. Während Papa zur Reparatur antrat, beschäftigte sie sich schon freudestrahlend mit dem nächsten Objekt. Weil sie auch heute noch alles genau wissen möchte, schreibt sie über Medizinthemen und das, was im Körper während der Schwangerschaft passiert.

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