Im Frühling wird es Zeit, den Balkon oder den Garten aufzuhübschen und das Grau wieder bunt werden zu lassen. Kindern macht das besonders Spaß.
Durch die Jahreszeiten: Gärtnern mit Kindern
Die Gartenarbeit, das Anlegen von bunten Staudenbeeten und üppigen Gemüselandschaften sind schon an sich gut für Körper und Geist. Das Gärtnern mit Kindern ist jedoch noch einmal eine ganze neue Erfahrung, die Erwachsene wie Kinder ganz nah an die Flora und Fauna bringt. Dazu haben wir unterschiedliche Ideen zusammengestellt, die sich leicht mit Kindern umsetzen lassen und auch Eltern Spaß machen.
Gartenpiraten entern die Brachen
Samenbomben (Seedbombs) selber machen
Ihr wollt mit einer Kleinigkeit Großes bewirken? Dann sind diese super einfach herzustellenden Samenbomben perfekt für Euch. So macht Ihr die Welt ein Stück bunter:
Ihr benötigt
- 1-2 Teelöffel verschiedene Samen
- 5 Esslöffel Tonerde oder Betonit
- 6 Esslöffel Erde
- große Schüssel und Rührlöffel
- Wasser
- alten Eierkarton (oder ähnliche Unterlage auf der die Samenbomben trocknen können)
Und so geht’s
Vermengt zunächst die Erde, Tonerde/Betonit und die Samen miteinander. Gebt nun nach und nach so viel Wasser hinzu, bis eine formbare Masse entsteht. Formt aus der Masse jetzt Eure Samenbomben (etwa walnussgrosse Kugeln). Die Samenbomben lässt man einige Tage aushärten und wirft sie dann, am besten kurz vor einem Regenguss, in die Welt, an eine Stelle, die eine Verschönerung durch Blumen gebrauchen kann.
Mit etwas Glück und Sonne sprießen dort nach einigen Wochen bunte Blümelein. Wir haben unsere Samenbomben in unseren Hinterhof geworfen und sind gespannt, wann unsere ersten Blümchen sprießen. Ich halte Euch auf dem Laufenden!
Wir pflanzen nicht nur gerne Blumen, sondern auch Gemüse und Kräuter. Das natürlich nicht irgendwo in der Gegend, sondern lieber auf unserem Balkon.
Besonders gern ziehen wir Tomaten, weil die eigenen doch irgendwie am besten schmecken. Ich verwende dafür immer die Kerne aus gekauften Tomaten. Letztes Jahr habe ich aus einer einzigen Cocktailtomate 6 Tomatenpflanzen gezüchtet und unseren Ertrag somit vervielfacht! Dazu kratze ich die Kerne aus der Tomate und pflanze sie zur Anzucht in Eierkartons.
Obendrüber stülpe ich die Schale, in der ich die Tomaten gekauft habe – so entsteht ein kleines Gewächshaus. Das kommt nun an einen warmen Ort in die Sonne. Bei uns ist der beste Platz dafür der Zwischenraum zwischen unseren Doppelkastenfenstern. Wenn nach ein paar Wochen die kleinen Tomatenpflänzchen sprießen, kann man sie draußen auf dem Balkon in größere Töpfe umpflanzen.
Das Tolle: Man muss die Eierkartons nicht entfernen, sondern kann die Pflanzen einfach damit in die Erde setzen, denn der Karton verrottet. Das alles schafft man auch locker ohne den berühmten grünen Daumen.
Tipps für das Gärtnern mit Kindern
- Gartenwerkzeug: Auch jüngere Kinder können unter Begleitung schon Werkzeuge wie Hacke, Rechen und Schippe ausprobieren. Je früher sie lernen damit umzugehen, desto eher erkennen sie Gefahren.
- Achtung giftig: Es ist nahezu unmöglich, den eigenen Garten frei von giftigen Pflanzen zu halten. Also besser aufklären, dass Maiglöckchen und rohe Bohnen lieber nicht in den Mund wandern.
- Beet für Kinder: Mit etwa 5 Jahren können Kinder ihr eigenes, kleines Beet anlegen. Hier kommt nur in die Erde, was die Schleckermäuler lieben: Erdbeeren, Radieschen und Gurken sind gern gesehen.
Frische Luft und Naturerfahrungen
Ob Groß oder Klein, es gibt im Garten für jeden etwas zu tun. Während die Kleinen noch ohne Kummer quer über die Beete laufen und sich vor allem mit dem Schippen von Erde oder dem Gartenschlauch vergnügen, sind die Größeren wissensdurstig. Im eigenen Garten oder öffentlichen Freiflächen für Urban Gardening werden freche Amseln beobachtet, die auf der Suche nach Nahrung sind. Dem Igel werden aus Laub warme Winterhöhlen gebaut und hin und wieder sind Eichhörnchen zu sehen oder Kuckuck und Specht mit ihren bekannten Lauten zu hören. In der Natur machen Kinder wichtige Erfahrungen, entspannen in der nur scheinbar reizlosen Umgebung und lernen, ihren Sinnen zu trauen. Erwachsene erleben durch die Augen der Kinder Naturphänomene wie Raureif auf der morgendlichen Wiese, Schmetterlingskokons und sich abends schließende Blüten noch einmal ganz neu. Und vor allem müssen sie sich die Frage gefallen lassen: Warum ist das so?
Wie aus einem Samen Nahrung wird
Schon die ganz Kleinen wollen helfen, was das Gärtnern mit Kindern zur Herausforderung macht. Wer in diesen Entdeckerjahren zwischen 2 und 8 Jahren seinen Garten nicht perfekt führen muss, hat es in jedem Fall leichter. Einfach mal die Hacke beiseitelegen und sich zum Kind in die Wiese legen: Schäfchenwolken zählen, Insekten im Gras beobachten oder leckere Beeren ernten, das macht allen Spaß. Dabei nehmen die kleinen Gärtner auch gern selbst die Schippe in die Hand. Was gibt es Spannenderes als zu beobachten, wie aus kleinen Samen Tomatenpflanzen, grüner Salat oder schöne Blumen werden? Im Frühling beginnt es mit dem Mini-Gewächshaus auf dem Fensterbrett, in dem eifrig Keimlinge herangezogen werden, bevor es dann ins Beet geht. Das Gärtnern mit Kindern ist Spaß und Bildung zugleich. Das Gießen mit der großen Kanne ist ein reines Vergnügen, das Zuckererbsen stibitzen mindestens genauso. Ganz nebenbei erfahren schon die Kleinsten, woher unsere Nahrungsmittel kommen und sie schätzen die selbstgezogene Möhre mehr wert, als die Mohrrüben in der Plastikverpackung.
Habt Ihr auch noch kleine Gärtner-Tricks auf Lager? Dann schreibt sie in die Kommentare!
Christiane
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